Arenicola Marina: Ein Meister der Tiefen – Wie das Sandwürmerl sein Zuhause im Meer formen kann!

 Arenicola Marina: Ein Meister der Tiefen – Wie das Sandwürmerl sein Zuhause im Meer formen kann!

Die Arenicola marina, auch bekannt als Sandwurm oder Kiemenwurm, ist ein faszinierender Vertreter der Polychaeten und bewohnt die Gezeitenzonen der europäischen Atlantikküste. Als Schlüsselart in seiner Lebensraum spielt er eine wichtige Rolle für das Ökosystem.

Die Anatomie eines Sandwürmerls

Der Arenicola marina gehört zu den Ringelwürmern (Annelida) und zeichnet sich durch seinen langgestreckten, segmentierten Körper aus. Dieser kann bis zu 25 cm lang werden. Seine Farbe variiert je nach Lebensraum von grau-rötlich bis grünlich-braun. Der Kopf des Sandwurms ist charakteristisch: er trägt zwei kurze tentakelartige Ausstülpungen und einen Mund, der in eine

Torusförmige Struktur mündet. An dieser Stelle kann er Sand und Sediment aufnehmen. Hinter dem Kopf erstrecken sich zahlreiche Segmente, die jeweils paarweise Borsten tragen. Diese Borsten helfen dem Sandwurm, sich im Sand zu bewegen.

Körperteil Funktion
Kopf Enthält die Tentakel für die Aufnahme von Nahrung und die Mundöffnung
Segmente Tragen Paarweise Borsten zur Fortbewegung
After Am Ende des Körpers für die Ausscheidung von Abfällen

Interessanterweise verfügt der Arenicola marina über eine besondere Anpassung an seine Lebensweise:

  • Er hat keine Augen, da er sich in den dunklen Sandlagen der Gezeitenzone bewegt. Stattdessen nutzt er Sinneszellen, um Vibrationen und chemische Reize wahrzunehmen.
  • Seine Kiemen befinden sich nicht auf dem Kopf, sondern sind als rote Streifen entlang des Körpers verteilt.

Diese anatomischen Merkmale ermöglichen dem Arenicola marina ein effizientes Leben im Sand.

Die Lebensweise eines Meisterbauers

Der Arenicola marina ist ein faszinierender Baumeister:

Er grabt sich tief in den feuchten Sand der Gezeitenzone ein und erschafft dabei einen komplexen Wohnraum. Dieser Tunnel, auch “Bau” genannt, kann bis zu einem Meter lang sein und hat mehrere Ausgänge zum Meer.

Hier sind einige Besonderheiten seines Bauwerks:

  • Durchlüftung: Der Arenicola marina nutzt die Bewegung des Wassers, um seinen Tunnel mit Sauerstoff zu versorgen. Er baut den Eingang des Tunnels so, dass er bei einströmendem Wasser geöffnet bleibt und bei ablaufendem Wasser geschlossen wird.
  • Fütterung: Der Sandwurm fängt seine Nahrung direkt am Boden ein. Er filtert aus dem Sediment Detritus, Algen und Mikroorganismen heraus und schlemmt diese

mit Hilfe seiner Tentakel.

Die Bauweise des Arenicola marina dient ihm nicht nur als Schutz vor Feinden, sondern auch als Nahrungsquelle:

  • Wenn der Sandwurm seine Nahrung gefunden hat, transportiert er sie in seinen Tunnel. Dort verarbeitet er die

Nahrung und speit die unverdaulichen Reste wieder aus.

Die Hinterlassenschaften des Arenicola marina sind für das Ökosystem wichtig, da sie Nährstoffe an den Boden zurückgeben und so die Biodiversität fördern.

Reproduktion und Lebenszyklus

Der Arenicola marina vermehrt sich geschlechtlich. Die Paarung findet während der Ebbe statt:

  • Männchen und Weibchen stoßen ihre Gameten in das Wasser.
  • Die Befruchtung erfolgt außerhalb des Körpers.
  • Die Larven entwickeln sich im Plankton und treiben mit den Meeresströmungen.

Nach einigen Wochen metamorphosieren die Larven zu jungen Arenicola marina. Diese suchen dann nach geeignetem Sandboden, um sich einzugraben und ihren ersten Tunnel zu bauen.

Der Arenicola marina ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Lebewesen an ihre Umwelt. Seine Lebensweise zeigt deutlich, wie wichtig die Interaktion zwischen Tieren und

ihrem Lebensraum ist. Durch seine Bauaktivität beeinflusst er den Boden und trägt so zur Biodiversität in

der Gezeitenzone bei.